Projekte der Hoffnung
Zehn Jahre lang rückte die Journalistin Marielle Manahl mit ihren "Projekten der Hoffnung" in Bregenz das Wirken von bemerkenswerten Persönlichkeiten in den Fokus der Öffentlichkeit und ermöglichte vor allen Dingen Jugendlichen die Begegnung mit außergewöhnlichen Menschen, die für ihr Handeln mit dem "Alternativen Nobelpreis" ausgezeichnet worden sind. Die ISUS Stiftung zählte zu den langjährigen Förderern der "Projekte der Hoffnung". Vorträge und der persönliche Austausch mit den PreisträgerInnen des "Alternativen Nobelpreises" haben dazu beigetragen, dass deren Arbeit und Denken Verbreitung findet und – wie die Erfahrung zeigt –, ähnliche Projekte von den Zuhörern initiiert werden. Und dieses Ergebnis ist ganz im Sinne der Satzungsziele der ISUS Stiftung: das zu fördern, was zu einem verantwortungsvollen Miteinander in der menschlichen Gesellschaft und zu einem nachhaltigen Umgang mit der Natur anregt.
Es war das Buch „Die Alternative“ des Publizisten Geseko von Lüpke, das Marielle Mahnal einen ganz neuen Blick auf die Welt schenkte. „Dieses Buch hat mich berührt und mir sehr eindringlich gezeigt, wie viele verschiedene Realitäten unsere Welt hat. Es hat mich spüren lassen, was Menschen in der Friedensarbeit und in Bezug auf Menschenrechte und Nachhaltigkeit auf dieser Welt zu leisten vermögen“, beschreibt die Bregenzerin den Perspektivenwechsel, den sie 2002 erlebte. Ein Perspektivenwechsel, den die Journalistin mit vielen Menschen teilen wollte. So begann Marielle Manahl nach einem Format zu suchen, dass den Menschen vor Ort in Bregenz die Möglichkeit geben sollte, die anderen Realitäten dieser Welt kennenzulernen.
Ihre Suche mündete in einem Konzept für eine außergewöhnliche Veranstaltungsreihe: 2006 gründete Marielle Manahl die Initiative „Projekte der Hoffnung“. Die jährlich stattfindende mehrtägige Veranstaltung, die sie in Kooperation mit Christian Hörl durchführte, stellte fortan mutige Frauen und Männer in Gesprächen, Vorträgen und Dialogen vor, die mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden waren. Insbesondere junge Menschen sollten durch die persönliche Begegnung mit den PreisträgerInnen des Alternativen Nobelpreises erfahren, dass es sich lohne, für die Welt, die wir uns wünschen, einzutreten. Marielle Manahl: „Es war mir wichtig zu vermitteln, dass es im Leben darauf ankommt, dem zu folgen, was das Herz einem sagt.“ Daher zählen gerade die Schulprojekte für Marielle Manahl im Rückblick auf zehn Jahre Projekte der Hoffnung zu den Highlights der von ihr initiierten Veranstaltungsreihe. „Es war stets zu spüren, dass die Begegnung mit unseren Gästen in den Schulen für die Jugendlichen etwas Besonderes gewesen ist. Was diese Begegnungen letztlich mit den Jugendlichen gemacht haben, wird sich erst in ein paar Jahren zeigen.“ Dass sie aber durch die Begegnung mit Menschen wie Sulak Sivaraksa, dem thailändischen Soziologieprofessor und herausragenden Vertreter eines weltzugewandten und engagierten Buddhismus, begonnen haben, auf sich selbst und das Leben eine andere Sichtweise zu gewinnen, davon ist Marielle Manahl überzeugt: „Sulak Sivarasksa zum Beispiel hatte mit den Schülern eine Atemmeditation gemacht. Die Übung lehrte die Schüler, das Atmen als Bewegung des Lebens wahrzunehmen. Es hat mich sehr berührt, in der Evaluierung Monate nach unserer Veranstaltung zu sehen, wie nachhaltig dieses Begegnung bei den Schülern gewirkt hat.“
In den zehn Jahren der "Projekte der Hoffnung" sind 31 PreisträgerInnen der Einladung nach Vorarlberg gefolgt, darunter Hermann Scheer, Maude Barlow oder Frances Moore Lappé. Rund 10.000 Interessierte haben die Veranstaltungen besucht. Den Schlusspunkt der Projekte der Hoffnung setzte im Frühjahr 2015 die Ausstellung „Bescheidene Helden“. Die Ausstellung zeigte die Portraits von vierzig PreisträgerInnen des Alternativen Nobelpreises, die die deutsche Fotografin Katharina Mouratidi alle in einem gleichen Setting porträtiert hatte.
Die ISUS Stiftung hat die „Projekte der Hoffnung“ über einen langen Zeitraum als Förderin begleitet. Denn mit ihrem außergewöhnlichen Programm folgten die „Projekte der Hoffnung“ dem Leitgedanken der ISUS Stiftung, Erfindungen sowie Projekte für mehr Lebensqualität mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Eine wertvolle Zusammenarbeit, wie Marielle Manahl rückblickend sagt: „Ich bin voller Dankbarkeit für das kontinuierliche Engagement. Es war von großer Bedeutung für die Projekte der Hoffnung diese Verlässlichkeit zu spüren.“